Besuch einer Zirkusschule

Einblick in das Klassenzimmer einer "Zirkusschule" Für einige Wochen geht bei uns am Standort Horstmar ein Mädchen aus dem Zirkus "Jonny Casselli" zur Schule, da der Zirkus hin Horstmar sein Quartier aufgeschlagen hat. Während der Tournee gehen alle Zirkuskinder aber in die Zirkusschule. Wie so eine Zirkusschule aussieht, durften unsere Kinder sich am 02.02.2017 ansehen. Der Zirkusschulenbus wurde von dem Lehrer auf unseren Schulhof gefahren und so konnten sich Schüler und Lehrer ein Bild davon machen, wie der Klassenraum der Zirkuskinder aussieht. Die Kinder der Klasse 3b sahen sich den Bus mit ihrer Lehrerin Frau Schertel auch von innen an. Der Lehrer der Zirkuskinder beantwortete ihre Fragen.

Das Bild wurde uns von Herrn Neugebauer (WN) freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Der Bericht in den Westfälischen Nachrichten vom 08.02.2017 steht unter dem Bild:

 

 

Die Schüler der Klasse 3 b sahen sich mit Lehrerin Ruth Schertel in der Zirkusschule um. Dort empfing Lehrer Wolfgang Lauff (r.) die Besucher und zeigte ihnen das Innere des großen Mobils,
das als Schule dient.

Horstmar - 

Tief beeindruckt waren die Schüler der Astrid-Lindgren-Grundschule. Sie besuchten die „Schule für Circuskinder in NRW“.

Von Franz Neugebauer

Ein ziemlich großes Wohnmobil oder war es vielleicht sogar ein kleiner Bus? Jedenfalls machte das Gefährt jetzt an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Horstmar Halt. Die stellvertretende Schulleiterin, Claudia Geldermann , hatte den Kindern versprochen, dass an diesem Tag eine Schule für Zirkuskinder kommt. Hätte das Mobil nicht eine entsprechende Aufschrift getragen, wäre niemand auf die Idee gekommen, dass im Innern der Unterricht für die Mädchen und Jungen vom Zirkus stattfindet.

Neugierig waren die Horstmarer Grundschüler darauf, wie so ein Klassenraum aussieht. Gespannt durften sie einen Blick ins Innere werfen. Selbstgemalte Bilder hingen an den Wänden und Erinnerungen derjenigen, die hier eine schulische Ausbildung erhalten. Sieben Kinder können an den kleinen Tischen Platz nehmen. Die Technik hat mit einem Laptop Einzug gehalten.

Nur an zwei Tagen pro Woche haben die Zirkuskinder Unterricht, jeweils fünf Stunden lang. „Für die übrige Zeit verteile ich Lernpakete, die die Schüler dann als Hausaufgaben durcharbeiten müssen“, berichtete Wolfgang Lauff , Lehrer an der besonderen Schule. Er unterrichtet Fünf- bis 15-jährige, im Einzelfall sogar bis zum Realschulabschluss.

Zur Zeit schult der Pädagoge vier Kinder vom Zirkus Casselly und fünf vom Zirkus Renz. Alle Schüler seien von klein auf in das Zirkusprogramm und den Alltag eingebunden. Sie brächten daher zum Teil herausragende artistische, musische und darstellerische Leistungen, sowie überdurchschnittlich viele praktische Fähig- und Fertigkeiten im technischen sowie hauswirtschaftlichen Bereich und in der Tierpflege mit.

„Müssen die denn auch für Auftritte trainieren und in der Manege, stehen?“, wollte Nils aus der Klasse 3 b wissen. Lauff bejahte diese Frage genauso wie die von Laura: „Können die alle den Spagat, mit Bällen jonglieren oder mit Tieren umgehen?“

Nur im Winter, wenn der Zirkus pausiert, gehen die Mädchen und Jungen in eine reguläre Schule, so wie jetzt Ilaine vom Circus Jonny Casselli, die die Horstmarer Grundschule besucht. Dazwischen heißt es einpacken, weiterreisen, auspacken und aufbauen. „Nichts für mich“, meinte Claudia Geldermann. Damit die schulische Ausbildung der Zirkuskinder nicht zu kurz kommt, gibt es seit 1994 diese Schule in NRW , eine Einrichtung der Evangelischen Kirche im Rheinland. 200 Schüler aus 92 Unternehmen werden zur Zeit von 30 Pädagogen unterrichtet.

 

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